Zur Person
Josef Winkler (geb. 1953) hatte sein Debüt mit dem Roman "Menschenkind" 1979. Großes Lesepublikum erreichte er mit seiner römischen Novelle "Natura morta" (2001). Für sein Werk "Wenn es so weit ist" wurde er 2005 mit dem spanischen Premio Lateral für ausländische Autoren ausgezeichnet. Mit dem zuletzt erschienen Roman "Leichnam, seine Familie belauernd" (2003) sind von ihm bisher elf Bücher bei Suhrkamp verlegt worden.
Homosexualität, strenge kirchliche Rituale, bäuerliche Herrschaftsstrukturen, Lebensfreude und Tod stellen Eckpfeiler in Winklers Büchern dar.
Dreharbeiten in Österreich ...
Vom Stall des kleinen Kärntner Bauernhofes in Kamering bis zum mexikanischen Vulkan Popocatepetl führt das filmische Porträt, das Regisseur Michael Pfeifenberger (geb. 1965) in Angriff genommen hat. Ihm schwebt mit seinem Filmprojekt eine Collage aus Szenen von Winklers Büchern und Kindheitserinnerungen, aber auch den gegenwärtigen Aktivitäten des Schriftstellers vor.
Zur Zeit wird in Schloss Lind in Neumarkt in der Steiermark (im Grenzgebiet zum nördlichen Kärnten) gedreht. Es werden sowohl Szenen aus Winklers Kindheit und Jugend nachgestellt als auch Mitschnitte einer Lesung des Schriftstellers gemacht. "Winkler hat mir das Schloss selbst als idealen Drehort vorgeschlagen", schildert Pfeifenberger. Der Regisseur zeigt sich über das Ambiente des Schlosses und seiner Umgebung begeistert: "Das ist eine Fundgrube zur Umsetzung der Winkler'schen Textbilder".
... und Mexiko
Auf Vorschlag Pfeifenbergers wird der Autor mit dem Filmteam Ende Oktober erstmals nach Mexiko reisen - ein Land, das wie Kärnten eine starke katholische Tradition hat. Dort sollen die "Dias de los Muertos" (die mexikanische Version von Allerheiligen und Allerseelen) und deren Vorbereitungen auf Film gebannt werden, schildert Pfeifenberger. Geplant ist auch, dass wie zu Winklers Indienreisen ein Band mit Texten und den Fotografien von Winklers Frau Christina Schwichtenberg entsteht.
"Der Kinoleinwandgeher" ist eine Produktion der Klagenfurter Focusfilm. Gefördert wird der Film aus Mitteln des Österreichischen Filminstituts, dem Land Kärnten, dem Land Salzburg und voraussichtlich auch von der Steiermark. Gedreht wird in deutscher und spanischer Sprache. (APA)